Im Januar Gelesen: Baba Dunjas letzte Liebe

Auf der Rückseite des Covers steht eine kurzer Satz vom HR1 „ALINA BRONSKY GELINGT MIT IHREM KLEINEN ROMAN EIN GROSSES WUNDER.“ Das muss mir die HR1 vielleicht einmal erklären, was genau sie damit meinen, aber eins nach dem anderen.

Die Handlung ist schnell erzählt. Es handelt von Tschernobyl-Heimkehrern, die fernab der Zivilisation ihr Dasein tristen. Bis ein Neuzugänger mit einem Kind dazu kommt, und Unruhe in die Dorfordnung bringt. Die ganze Geschichte wird ausschließlich aus der Sicht der Hauptfigur Baba Dunja erzählt, die Recht unbeeindruckt durchs Leben schreitet und immer mal wieder einen Einblick in ihre Vergangenheit und ihre Gegenwahrt gewehrt. Sie arbeitete als medizinische Kraft im Krankenhaus, hat viele Leben gerettet, viele Kartoffeln geerntet und eine großen, prächtigen Garten angelegt, dass ihr Leben sehr komfortabel macht. Außerdem ist sie sehr pflichtbewusst und hat ihr Leben lang immer das richtige gemacht. Sie hat zwei Kinder, die Tochter ist Ärztin in Deutschland, ist verheiratet und hat eine Tochter Laura. Der Sohn (homosexuell?) lebt in der USA, mehr weiß man über ihn nicht, scheint auch nicht wirklich relevant zu sein.

Manche Rezessionen beklagen die fehlende Tiefe der Charaktere, es ginge Oberflächlich um die Tschernobyl-Heimkehrern und deren Leben. Nein, es geht nicht darum. Es geht mal wieder, wie in allen Büchern von Alina Bronsky, um die missbräuchliche Beziehen. Vor allem die Beziehung von Mutter und Tochter. Die Männer werden als nutzlos abgetan und sind einfach unwesentlich. Die Frau/Mutter, muss alles alleine stemmen. Die Töchter sind, aus der Sicht der Mutter, die reinste Enttäuschungen, egal was sie machen, kriegen sie es nicht richtig hin, und wenn sie scheitern, egal ob beruflich oder privat, ist es ausschließlich ihre eigene Schuld. Und dann ist da die Enkelin. Das perfekte Wesen, alles was die Mutter bei der nutzlosen Tochter nicht geschafft hat (lag ja ausschließlich an den Töchtern) versuchen sie in die Enkelin zu stecken. Die natürlich auch am Ende scheitern. Und die Mutter steht als aufopferungsvolle Heldin alleine da.

Ich weiß nicht, ob Alina Bronsky jemals diesen Text lesen wird. Aber bitte, erlösen Sie mich, und geben Sie der Tochter eine Chance sich zu befreien und sich von ihrer Mutter zu emanzipieren und ein freies, glückliches Leben zu führen. Geben Sie mir Hoffnung, glücklich zu sein.

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Frohes neues Jahr

Hallo Welt. Es ist der 02.01.2025. Der zweite Tag im neue Jahr. Und während ich hier noch rumsitze und mir Gedanken um die Vorsätze für das neue Jahr mache, dreht sich die Welt da draußen einfach so weiter. Völlig unbeeindruckt, dass die nächsten 365 Tage völlig neu gelabelt wurden.

Es geht schon sogar soweit, dass auch keiner mehr einfach so, ein frohes neues Jahr wünscht. Warum? Das Jahr ist doch nicht mal zwei Tage alt. Bei einem zwei Tage alten Baby beglückwunscht man schließlich die Eltern auch noch. Keiner kommt auf die Idee zu sagen, „komm, das ist jetzt 2 Tage alt. So langsam reicht es mit den Glückwunschen, es sollte so langsam liefern, und wir gehen weiter zur Tagesordnung über.“

Oder wünscht man nur noch einem eng ausgewähltem Kreis „Frohes Neues“, und alle anderen sind nur noch Fans? Bin ich mit meinen Wünschen zu übergriffig, soll ich vorher fragen, ob es den julianischen oder gregorianischen Kalender begehrt, oder vielleicht Lunisolarkalender, und es ist noch gar nicht Neujahr.

Zu viel Frohsinn belastet doch nur. Und wenn einer mal sich genötigt fühlt zurück zu beglückwünschen, wird direkt als Entschuldigung nachgeschoben, „ja, ok, noch kann man es sagen.“ Sonst was?

Egal, ich wünsche allen ein frohes neues Jahr!

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Willkommen zurück und tschüss 2024

Tadaaaaa und ich bin wieder da. Nach einem 24 Monatigem Sabbatical und einer vorangehenden 24 monatigen kreativen Pause freue ich mich wieder mich in die sanften Wogen der Bloggosphäre zurück zulehnen. Es war eine ereignisreiche Zeit. Aber eins nach dem anderen. Ich will ja schließlich nicht alles direkt im ersten Blogeintrag seit 4 Jahren verbraten und mich dann wieder für 4 Jahre im Offlineleben verstecken wie Adele.

Wobei das nicht so ganz richtig ist. Insta hat mich voll in seinen Fängen. Fitnessinfluencer, Instamoms und die vielleicht doch etwas mehr als fragwürdigen Tradewifes. Sie alle waren meine Freunde die letzten 24 Monate, erzählten mir lustige Anekdoten aus ihrem Alltag, der genau so normal war wie meiner, mit Wäsche waschen, Kinder fertig machen, die 250m² Villa putzen, 4 mal im Jahr ins Kinderhotel nach Österreich fahren (für 500 Euro die Nacht), und nebenbei versuchen sie mir nur so, wirklich nur nebenbei, Menstruationsunterwäsche, Beckenbodenvibratoren und Zugänge zu Softpornoseiten zu verkaufen. Alles total normal. Aber das ist eigneltich nicht das Schlimme an der ganzen Geschichte mit Insta und Co. Viel schlimmer ist: Irgendwann ist man verleitet auch Storys zu posten und guckt sich an, wer die Story gesehen hat, und es ist immer diese eine Person, die einen einfach nach dem ersten Slide weg wischt ohne sich den Rest anzugucken. Schlimmer kann man Verachtung oder Gleichgültigkeit nicht demonstrieren. Wenn Du kein Bock auf meine Storys hast, dann mute mich oder entfolge mir, aber skippe mich nicht so einfach weg. Das tut wirklich weh.

Aber wir heißen heute nicht nur mich willkommen, wir wollen auch 2024 verabschieden. Der eine Moment in dem erwachsene Menschen an Wunder glauben, und daran, dass Träume wahr werden können. Als junge Frau habe ich mir immer die große Liebe gewünscht. Später großen Reichtum. Noch später eine glückliche Familie. Bis auf den großen Reichtum, habe ich alles bekommen. Ich wünsche meinen Followern (ja auch dir, du ewige*r Skipper*in) Glück und Gesundheit. Und mir selbst etwas Frieden und mehr Aktivität in meiner Timeline.

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IT-Support

Ticket an IT-Support mit der Überschrift Verbindung mit dem Internet schlägt beim Surface fehl.”

Nach zwei Wochen erstmalige Rückmeldung: Hat sich das Problem bereits erledigt?

Antwort von mir: Nein!

Eine Woche später ein Anruf:

Support (S): Also Ihre Internetverbindung geht auf dem Firmenlaptop nicht.

Ich (I): Richtig!

S: Wie sind Sie denn jetzt angemeldet?

I denke nur, „will der mich verarschen, leben wir im Steinzeitalter, über die Telepathie wie denn sonst? Sitze hier seit drei Wochen und drehe Däumchen!“

I: Über meinen privaten Rechner.

S: Achso. Okey, haben Sie gerade den Firmenlaptop an?

Ich denke Wozu, um Mahjong zu spielen? Sitze hier seit drei Wochen vor dem Ding und warte sehnsüchtig auf Ihren Anruf!

I: Nein.

S: *Stöhn* Könnten Sie es einschalten?

I: Ja.

S: So, was steht jetzt da unten, wo das W‑LAN Symbol ist?

I: Internet nicht verbunden.

S: Ist das W‑LAN Symbol auf blau?

Ich denke: Will der mich verarschen, ich kämpfe seit drei Wochen mich hier rum, und dabei hätte ich einfach das W‑LAN anmachen sollen?

I: Ja

S: Können Sie es bitte verbinden?

Ich denke: ja klar, jetzt wo Sie es sagen!

I: nein.

S: Ja aber dann kann ich Ihnen ja nicht helfen.

I: das ist bedauerlich.

S: Ich komme ja nicht auf Ihren Rechner darauf, wie soll ich Ihnen da helfen.

I: ich weiß es nicht.

S: Ne so kommen wir nicht weiter.

I: Kann es sein, dass das Problem daran liegt, dass ich mein Passwort vor drei Wochen geändert habe?

S: Ne, das auf gar keinen Fall!

I: Warten Sie mal, wenn hier drauf klicke, werd nach mein Passwort gefragt.

S: Ne daran kann es aber auf gar keinen Fall liegen.

I: Ich gebe mal mein Passwort ein.

S: Ne brauchen Sie nicht, es hilft nicht.

I: Es konnte eine Internetverbindung hergetellt werden.

S: Ja aber das kann jetzt nicht sein. Fahren Sie mal Ihren Rechner mal runter.

I: Okey.

Ich fahre den Rechner runter und wieder hoch. Internetverbindung steht.

I: Internetverbindung steht.

S: Schönen Tag noch.

I: ja danke.

Kriege ein Ticket als Rückmeldung: Die Benutzerin brauchte lediglich den Rechner wieder runter und rauf zu fahren. Das Problem wurde gelöst. Ticket wird geschlossen.

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Und raus bist du

Seit ich vor ziemlich genau einem Jahr Mutter geworden bin, hat sich schlagartig alles verändert, unter anderem auch das soziale Umfeld. Ich habe lange überlegt wie ich den Text schreiben kann ohne dass es jemand persönlich nimmt, was völliger Quatsch ist, sollen alle ruhig persönlich nehmen, kann mir auch egal sein.
Hatte man früher noch viel Zeit für sich und Freunde, hat man die heute gar nicht mehr. Wenn ich nicht gerade arbeiten bin, will ich Zeit mit dem Kind verbringen. Aber ab und zu will man doch auch mal was für sich machen. Nur ist da einfache niemand mehr. Die Leute, die man früher zum Party machen hatte, machen jetzt lieber ohne einen Party, die Muttis, die man aus Krabben Gruppen und so kennt, mit denen will man selber keine Party machen und der Rest, meldet sich auch nicht, man könnte sich selber mal wieder melden, schläft aber regelmäßig abends um 8 ein und wenn es einem um 4 Uhr nachts dann doch einfällt, ist es dann auch egal. So verbringt man die wenige Zeit, die man für sich dann doch überflüssiger weise hat frustriert vor dem Rechner, und schaut anderen via Facebook & Co. beim Spaß haben zu.
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Müll Müll Sondermüll

Sehe in Düsseldorf immer mehr Schlauchbootlippen und Rettungsbojenmöpse rum rennen. Silikon ist biologisch schwer abbaubar, und eine absolute Umweltsünde. Ihr wollt nicht auf dem Sondermüll landen. Und außerdem sieht es echt scheiße aus!
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Und auf einmal war alles anders

Es war eine schwüle Sommernacht, in der ich plötzlich wach wurde und das Gefühl hatte, ein Schwall Flüssigkeit bahnt sich gerade seinen Weg durch meinem Körper nach draußen. Ich sprang behende auf und stürmte ins Bad, so zumindest der Plan. Hätt’ schon klappen können, aber hat halt nicht geklappt: Wie ich die seit 10 Monaten andauernde Last einer Schwangerschaft ausgerechnet beim Blasensprung komplett vergessen konnte, begeistert mich heute noch.  Man muss dazu sagen, in meinem Richtig-Atmen-für-Anfänger-Gebärkurs hat man mir versichert, dass Hollywood solche Szenen immer gnadenlos überzeichnet und es nie so schlimm sei, wie es einem weis gemacht werde. Aber dann ist es doch so schlimm: Ein apokalyptischer Wellengang vom Flur bis ins Bad. Okay, okay, unser Flur ist kein Hollywood-Ding, aber egal. Unbeeindruckt ging ich duschen, holte den Mob, wischte den Boden sauber, legte mich zurück ins Bett und dachte über mein Leben nach, das gerade im Begriff war, sich jeden Moment komplett zu ändern. Eine halbe Stunde später entschloss ich mich, meinen Mann in das Geschehen einzuweihen, denn schließlich werde sich sein Leben ebenfalls gleich komplett ändern.

Wir fuhren ins Krankenhaus. Beim CTG hörte ich eine Frau schreien “Erschieß’ mich, ich will nicht mehr!” Auch das haben sie mir beim Richtig-Atmen-für-Anfänger-Gebärkurs verschwiegen, dass da noch andere sein werden. Eine nett aussehende Omi — es sind, nebenbei bemerkt, schon immer nett aussehenden Omis, die mir in wichtigen Situationen etwas weissagen, aber das ist eine andere Geschichte — jedenfalls diese Omi bestätigte mir nochmal, dass mein Leben sich schon sehr bald komplett ändern werde. Also wurde ich in einen Kreißsaal mit gelben Kacheln gebracht. Dort kam mir eine weitere Omi entgegen und raunte, ich solle auf die Station gehen und mich etwas ausruhen, schließlich werde sich bald mein Leben komplett ändern. Also ging ich auf die Station, während ich hinter mir hörte, wie die Frau, die eben noch erschossen werden wollte, sich das jetzt auch für ihren Mann wünschte.

Auf Station wurde ich in ein Zimmer gebracht, ich habe mich ins Bett gelegt und versucht etwas zu schlafen, schließlich würde es sicher nicht mehr lange dauern und alles ändert sich. Die Tür ging auf und es kam jemand herein, der das Nachbarbett frisch beziehen wollte. Dann kam eine junge, nette Frau herein, deren Leben sich auch im Begriff war, komplett zu ändern. Nur dauert es bei ihr schon drei Tage und so langsam wünschte sie sich tatsächlich etwas Abwechslung. Wir plauderten heiter über die anstehende Veränderung.

Ich ging wieder zum CTG und lernte noch eine junge Frau kennen, deren Leben sich auch seit ein paar Tagen ändern sollte, aber gerade noch nicht so recht wollte. Auch hier versuchte ich nett zu plaudern, aber irgendwie war ihr nicht nach plaudern zu Mute, was soll’s, muss auch nicht immer. So vergingen 22 Stunden.

22 Stunden später änderte sich mein Leben auf einmal komplett. 25 Stunden später wäre mein Leben fast zu Ende gewesen. Eine Blutung in der Gebärmutter, die nicht sofort erkannt wurde.

Das Leben der jungen Frau, die ich im Zimmer kennengelernt habe, hat sich 27 Stunden später komplett verändert, und 27,5 Stunden später wäre es fast zu Ende gewesen.

Das Leben der Frau, der nicht zum Plaudern zumute war, hat sich 30 Stunden später komplett verändert, und wäre auch gleichzeitig fast vorbei gewesen.

Wir waren alle drei ins gleiche Krankenhaus gefahren, weil wir uns auf die Veränderung in unserem Leben gefreut haben. Keine von uns hatte damit gerechnet, dass ihr Leben dadurch enden konnte.

Seither habe ich mit vielen Frauen über dieses Thema gesprochen und war erstaunt, dass viele, darauf angesprochen, ihre Geschichten, die ähnlich waren, bereitwillig erzählten.  Einige waren sogar so traumatisiert, dass sie sich bewusst gegen ein zweites Kind entschieden oder sich als Versagermütter fühlten. Frauen, die ich seit Jahren kannte, und deren Kinder schon deutlich älter waren. Und erst jetzt habe ich gehört, womit sie zu kämpfen hatten.

Die Gewalt bei der Geburtshilfe ist leider immer noch ein Tabuthema. Man nimmt einfach hin, dass eine Geburt schmerzhaft und turbulent ist, und wenn es vorbei ist, soll man einfach alles vergessen. Vieles kann man einfach nicht vergessen, und man muss drüber reden, um eben ein Trauma zu vermeiden.

Ich habe in Kürze Geburtstag und ein weit verbreitetes Netzwerk fordert mich auf, eine Spendenaktion für ein Herzensprojekt zu starten. Dem komme ich nach, aber hier: Mein Herzensprojekt nennt sich die Roses Revolution, eine weltweite Aktion gegen die Gewalt bei der Geburtshilfe.

Setzt ein Zeichen gegen die Gewalt und Respektlosigkeit bei der Geburtshilfe und unterstützt die Arbeit der Roses Revolution! Jeder kennt eigentlich jemanden, der betroffen ist. Wir alle haben schon mal von Frauen gehört, die Gewalt bei der Geburtshilfe erlitten haben, egal ob durch Notkaiserschnitte, Einsatz von Saugglocken, Darmschnitte oder einfach respektlosen Umgang mit den Gebärenden. Nein, Gewalt bei der Geburt ist nicht normal, und nein, man vergisst es nicht sofort.

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Nervling 29.11.18 im Pitcher

Grauer November Tag in der Voradventszeit. So langsam aber sicher ist, das restliche Sommergefühl weg und der gefühlte Mangel an Vitamin D schlägt auch auf die Stimmung. Aber bevor man endgültig in die Winterdepression verfällt, kommt Abhilfe aus dem Norden, das Duo Nervling gab sich am Donnerstag Abend im Pitcher die Ehre.

Mit geballter Energie und guter Laune, bringen sie viel Farbe in den grauen Alltag. Und obwohl es bereits unser fünftes Konzert der sympathischen Hamburger ist, ist es immer anders und immer sehr originell. Anders als bei vielen anderen Künstlern, wirken ihre Sprüche und Geschichten zwischen den Songs nicht einstudiert sondern authentisch und aus dem Bauch heraus, so dass das Publikum nicht „schallend“ das Gebäude verließ sondern, gefesselt von Moiras Energie und Toms Ausnahmekünsten an der Gitarre, nicht genug kriegen konnte.

Bereits fünf Alben hat das Hamburger Duo veröffentlicht, darunter ein Unplugged Album und eins komplett auf Deutsch. Besonders bewegend war für mich an dem Abend die Ballade „No One“ von der Umplugged Platte, die das Trauma des Krieges in Vietnam verarbeitet. Etwas schade wiederum war, dass von der letzten, deutschen Platte, nicht so viele Songs wie beim letzten mal gespielt wurden, aber wie gesagt, jeder Auftritt der beiden ist eine Wundertüte.

So langsam scheint es sich auch rum gesprochen zu haben, da die Besucherzahlen zu unserem ersten Konzert vor zwei Jahren deutlich gestiegen sind. Ich bin gespannt auf das nächste Jahr und bin garantiert wieder mit dabei.

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Alles wird anders!!!!!

Kaum hat man die freudige Nachricht über den kommenden Nachwuchs publik gemacht, freut sich dich ganze Welt mit einem. Egal ob mit Ratschlägen oder mit Fürsorge, alle meinen es gut mit einem. Und in einem sind sich alle, ob aus eigener Erfahrung oder weil es eine Art Urinstinkt des modernen Menschen ist, ganz einige, ALLES WIRD ANDERS!!!!!!!!!!!!!!

Während es bei den meisten es wie eine traumatische Nahtoderfahrung klingt, gibt es einen, der es völlig unkonvenzionell und urkomisch einem klar macht. Paul Risers “Babyhood”, oder zu Deutsch “Ein Vatertag ist schöner als der andere”. Ein sehr ehrlich und erfrischen heiterer Einbück in das Leben von jungen Eltern. Noch nie musste ich ein Buch weg legen, weil mir vor Lachen die Tränen kamen. Aber genau das ist bei dem Buch passiert. Ehrlich gestanden, habe ich nie verstanden, warum die meisten uns immer gefragt haben, ob wir schon einen Namen hätten, und wir immer mit einem entschlossenem “Na klar!” antworteten, und dann nur ein erstauntes “Wow, da habt ihr echt Glück” kam. Nachdem ich das Buch gelesen habe, weiß ich warum.

Natürlich wird alles anders, soll es auch. Dieses Buch ist eine absolute Pflichtlektüre für alle werdenden Eltern, die das alles nicht so verbissen sehen.

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Alles auf Anfang

Letztens habe ich auf Twitter gelesen, dass sich Leute beschwert haben, dass jeder Redaktuer oder Journalist, der vor kurzem das unvergleichliche Glück der Elternschaft erleben durfte, unbedingt ein Buch drüber schreiben muss. Da ich mich selber für eine von den ganz Großen halte, muss ich natürlich auch darüber schreiben. Naja vielleicht noch nicht ganz über das Elternsein, sondern viel mehr das Elternwerden. Wie es so schön heißt: Wir sind schwanger. Das Wir ist sehr wichtig dabei, aber da komme ich später noch darauf zurück.

Wie bereits aus meinen früheren Beiträgen hervorgeht, haben mein Liebster und ich vor ziemlich genau einem Jahr ganz groß unsere Hochzeit zelebriert. Und wie es sich für ein modernes Päarchen in den Enddreißigern gehört, ließ der Nachwuchs nicht lange auf sich warten.

Hier ein kleiner Auszug aus dem ersten Trimester. Aber die schlimmen Zeiten sind lägst vergeben und vergessen, die Welt darf jetzt auch an unserem Glück teilhaben und uns mit gutem Rat zur Seite stehen. Und das tut sie, wie gerne sie es tut.

Mir sind im Laufe der Schwangerschaft einige Dinge aufgefallen, und zwar sind es nicht überwiegend die Frauen, die mit einem mitfühlen und einen mit guten Ratschlägen erhellen, sondern die Männer. Meine Vermutung ist, die meisten Frauen können sich so gar nicht mehr recht an die Schwangerschaft erinnern, während den Männern diese leidliche Zeit schmerzhaft ins Gehirn eingebrannt wurde. Und dann kommt so etwas dabei rum: “Du darfst nicht so viele Nüsse essen!” “Du musst dich immer warm einpacken, sonst bekommt man schnell eine Blasenentzündung!” “Du musst gerade sitzen, krumsitzen ist nicht gut für’s Kind!” und gaaaanz wichtig: “Du musst für zwei essen!”

Und da kommen wir schon zu meiner zweiten Erkenntnis: Man wird während der Schwangerschaft nicht so dick, weil man selber unbedingt so viel isst, sondern weil einem ständig Essen angeboten wird. Das ist so ein bissschen wie bei kleinen Kindern an der Wursttheke, so passiert es mir schon mal, dass ich in einer Kaffeeschlange stehe und mir ein Plunderteilchen angeboten wird. Oder sobald man die leisesten Anzeichen von Unwohlsein äußert, fragen alle, ob man etwas zu essen haben will. Bei so viel Fürsorge nein zu sagen, ist wirklich schwer.

Aber wo wir beim Thema Für-zwei-irgendwas-machen sind, man läuft ganz eindeutig für zwei. Auf einmal wird alles so laaaaaaaaaaaaangsam, jede Bewegung wird zur Herausforderung. Und da sind wir schon bei dem Thema WIR. Ich bin so froh drum, dass man zum Schwangerwerden eine Mann braucht, der im besten Fall einem später auch noch hilft. Hut ab vor allen Frauen, die das alleine gemeistert haben. Ihr seid wahren Helden.

(So jetzt noch schnell einen kleinen Snack zu sich nehmen, und weiter gehts im Text)

Was mir noch aufgefallen ist: Man muss nicht mehr gesellschaftskonform sein, ganz im Gegenteil, man wird eher eine Herausforderung für die Gesellschaft. Die Raucher machen einen riesen Bogen um einen, sobald man den Raum betritt. Man wird überall vorgelassen, und habe ich schon erwähnt, dass es dann auch immer was zu essen gibt? Man spricht offen und ehrlich über Blähungen, Krampfadern und Inkontinenz. Und zwischendurch muss jemand einem was was zu essen besorgen.

Aber, man mag es kaum glauben, es gibt auch die dunklen Seiten der Schwangerschaft. Die Ängste und Sorgen, die einen plagen, alles begünstigt durch Sätze wie “Du bist im 5. Monat? Habt ihr euch schon für eine Kita angemeldet? Wollt ihr nicht vielleicht doch umziehen?”

Was man auch auf gar kein Fall machen darf: Nach irgenwelchen Antworten im Netz suchen. Da werden nämlich vermeindlich harmlose Fragen zu Problemen von katostrophalem Ausmaß, wie zum Beispiel “Darf ich während der Schwangerschaft Spargel essen?” “Wenn Sie nicht wollen, dass ihr Kind ein Leben lang nach Ammoniak stinkt, lassen Sie lieber die Finger von!!!!”

Ach, alles in allem ist die erste Schwangerschaft eine wunderbare Zeit. So jetzt muss ich aber Schluss machen, ich habe echt Hunger!!!!

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