Seit einiger Zeit habe ich die fixe Idee um zuziehen. Machen schließlich andere auch ständig. Ich will nicht daran denken, wie oft ich irgendwelche Billy-Regale (am Stück versteht sich, weil für das auseinander bauen sind die Dinger einfach nicht gedacht) von der 4. Etage runter und dann in die 5. Etage wieder hoch tragen musste, alles Altbau natürlich, wer will schon in ein Neubau mit Aufzug ziehen, vermutlich Leute, die sich in Umzugsunternehmen leisten können.
Ich, in meiner jugendlichen Naivität, immobilienscout24 eingegeben, konkret eingegeben was ich wollte und siehe da, hübsche Altbauwohnung (man will sich schließlich für das schwedische Sperrholz Geschleppe auch rechen). Man bewirbt sich. Man kriegt direkt eine Anfrage für einen Besichtigungstermin. Und dann geht der Alptraum los.
Ein Besichtigungstermin ähnelt einem Vorstellungsgespräch, nur dass du derjenige bist, der eigentlich bezahlt. Am Ende ist man doch nicht gut genug, und fängt an, an sich selbst zu zweifeln. Liegt es an mir? Hätte ich doch den Hosenanzug anziehen sollen, und vielleicht vorher zum Friseur gehen. Fakt ist, ich bin der perfekte Mieter, aber das weiß nur ich und mein jetziger Vermieter, und vermutlich wird es für lange Zeit so bleiben.
Ich will auch…
Seit dem ich mit dem Rauchen aufgehört habe, such ich stets nach neuen Herausforderungen. Zur Zeit lasse ich mich mit Vorliebe von anderen mit irgendwelchem Qautsch anstecken. Erst neulich saß ich auf einer Party erst zwischen zwei Autofahrern und wollte noch im gleichen Augenblick mich für einen Führerschein anmelden und mir sofort ein Auto kaufen, habe sogar schon eins ausgesucht. Dann saß ich ein paar Stühle weiter zwischen zwei Eltern, das Ritalin ist schon bestellt.
Meine Familie 2
Licht ist an, ich lese ein Buch. Mutter kommt rein:
Sie: Schläfst Du schon?
Ich: Ja.
Sie: Ich kann doch sehen dass du liest.
Ich: Na und?
Sie: Also schläfst Du nicht.
Ich: Wer sagt das?
Sie: Red kein quatsch. Ich muss ins Zimmer.
Ich: Geht nicht.
Sie: Warum?
Ich: Ich schlafe.
Sie: Ich komm jetzt rein.
Holt ihre Kram, geht aus dem Zimmer.
Sie: Gute Nacht.
Macht das Licht aus.
Ich: Was soll das, siehst du nicht, dass ich lese?
Sie: Nein.
Weihnachtsfressen
525g Butter
500g Schokolade
1150g Mehl
125g Puderzucker
9 Eier
500g Zucker
200g Marzipan
100g Macadamianüsse
50g Kakao
200g Kokosraspeln
1 Vanilleschote
Das was sich als Frühstück eines „The biggest Loser“ Kandidaten anhört, ist das von mir zu Plätzchen verarbeitete Menge an Lebensmitteln. Alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit mutiere ich zu einer Menschlichen Keksfabrik. Es ist wie so einer Art Naturinstinkt, das nicht unbedingt gesund ist, so wie die Lemminge sich in den Abgrund stürzen, so stürze ich mich jedes Jahr auf die Zutaten. Zum Glück gibt es zwischen den Naturtrüben-Bio-Apfelsaft-Trinkern noch ein paar Menschen, die nicht sofort leidend aufheulen, wenn man ein paar Plätzen vorbei bringt.
The Damn Hoover Dam
Kaum weg, schon wieder da. Zurück in Deutschland, bleiben mir immer noch die lustigen und sonnigen Erinnerungen an Kalifornien, Nevada und natürlich die unvergesslichen 5 Sekunden in Arizona. Zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass ich die Grenze zu Arizona viel später passiert habe, als es wirklich war. Und ganz sensationell ist auch in dem Video festgehalten, dass sowohl in Arizona als auch in Nevada gerade 12:30 ist.
Meine Familie
Nach einem üppigem Brunch:
Ich: Ich mach mir einen Tee, will noch jemand?
Er: Hast du Hunger, sie hat Hunger, mach ihr was zu essen.
Sie: Wie kann sie Hunger haben, wir haben grade erst gegessen.
Ich: Ich wollte nur…
Er: Na und, wenn sie Hunger hat, mach ihr was zu essen.
Sie: Sie braucht nur den Kühlschrank auf zu machen, und sich was raus zu nehmen.
Er: Mein Gott, ist es so schwer, ihr was zu essen zu machen.
Sie: Wieso hat sie überhaupt schon Hunger.
Er: Ach warte ich gucke selbst im Kühlschrank nach.
Sie: Nein schon gut, ich mach schon was. Willst du Fisch, ich habe noch Fisch.
Ich: Nein ich will doch nur..
Sie: Man kann es dir einfach nicht recht machen, ok ich hab noch ein paar Steaks im Tiefkühlfach, die müssen schnell aufgetaut sein.
Ich: aber ich…
Er: Mach ein paar Kartoffeln dazu, sie will bestimmt ein paar Kartoffeln.
Sie: Wieso hat sie überhaupt schon wieder Hunger. Aber gut, dann eben Kartoffeln.
Er: Wir haben noch Eis im Keller, sie will bestimmt Eis.
Ich: Nein ich wollte nur….
Er: Gut dann hole ich noch Kuchen.
Alle rennen weg. Ich bleibe alleine mit der Kanne in der Hand stehen.
Ich: Ok dann mache ich eben Kaffee.
Anmerkungen zum Weltgeschehen 8: Tatis Ausreise
Sendungsnotizen
– Putin und Medwedjew tauschen Posten
– Brennender PKW in Düsseldorf
– Occupy Wall Street
– Die Puhdys – Geh zu ihr (und laß deinen Drachen steigen)
– ungedruckt – Neue Fronten
– Bundestrojaner
– Pressekonferenz der Piratenpartei im Berliner Abgeordnetenhaus
[ Download-Link | Musik: Little Thom – Inside joke, Mark Lyford – Chillout ]
Büdchenreport 4: Essener Straße
On the Road again. Ich war auf der schicken Essener Straße. Und da habe ich in einem klassischen Altbau ein Büdchen entdeckt. Von außen etwas unscheinbar, bietet einem doch einem ein breites Spektrum ein Spirituosen und und Lollipops. So steht da ein Flasche Jack Daniels Single Barrel im Fenster (ich habe nicht nach dem Preis gefragt). Also wer an einem Sonntag spontan Lust auf was anderes kriegt als den üblichen Fusel, könnte vielleicht dort fündig werden.
Essen ohne Stil
Ich war mal wieder halbwegs verloren mitten im Nirgendwo in San Diego. Und wie es so häufig passiert, kriegte ich zum unpassendsten Augenblick Hunger. Na, Gott sei Dank bin ich in den USA, dem Land des unbegrenzten Fastfood-Fressens. Ich brauchte nur zwei Schritte nach links zu gehen und schon war da ein Burger-Laden.
Der Laden sah von außen erst halb fertig aus, aber die Leute stürmten da rein. Ich natürlich hinterher. Die freundliche Dumpfbacke hielt mir eine Speisekarte vor die Nase mit den Worten: „All Burgers, Fries and Softdrings are today for free.“ Erst dachte ich, ich bin in der Armenküche gelandet, eine Initiative des Staates Kalifornien, Herzaterienverstopfung für die Obdachlosen. Aber die Leute um mich herum wirkten zum größten Teil so, als ob sie heute bereits eine Dusche gesehen hätten. Ich ging also brav zur Kasse als ich aufgerufen wurde, und ließ mir allen möglichen Quatsch aufschwatzen, den ich sonst nie nehmen, wie Speck, extra Käse, extra Zwiebeln, und sonstigen extra Quatsch. Dazu gab es noch Pommes und Getränk meiner Wahl, natürlich gab es da kein Bier, also fiel das schon mal weg. Ich bekam ein blinkendes Apparillo, sobald das Ding anfangen wird zu vibrieren, hätte ich los rennen müssen um mein HapaHapa zu holen, und setzte mich artig an den Tisch.
Es vergingen gefühlte Stunden, in denen ich versucht habe das Blinkding durch Telepathie zum vibrieren zu bringen. Zwischendurch habe ich schon überlegt, ob ich nicht einfach drauf bestehen soll, dass es kaputt ist, und ich sofort mein Essen kriegen muss. Als ich schon kurz davor war einfach aufzugeben, war ja eh umsonst, kam das erlösende „Brrrrrrrr“. Juhu, es ist da. Als ich zur Theke ging habe mich alle voller Bewunderung und Respekt angeschaut. So muss sich wohl ein Boxweltmeister fühlen. Dann sah ich, weswegen ich die Blicke erntete. Dieser Burger war mit Abstand der höchste, den ich je gesehen habe. Es war der Wolkenkratzer unter den Burgern, ich hätte mir vielleicht doch nicht extra Avocodo und Chips andrehen sollen. Da kriegt man ja eine Mundsperre. Nachdem ich mein Gesicht darin vergraben habe, musste ich feststellen, das war der leckerste Burger, den ich je hatte.