Ich war mal wieder halbwegs verloren mitten im Nirgendwo in San Diego. Und wie es so häufig passiert, kriegte ich zum unpassendsten Augenblick Hunger. Na, Gott sei Dank bin ich in den USA, dem Land des unbegrenzten Fastfood-Fressens. Ich brauchte nur zwei Schritte nach links zu gehen und schon war da ein Burger-Laden.
Der Laden sah von außen erst halb fertig aus, aber die Leute stürmten da rein. Ich natürlich hinterher. Die freundliche Dumpfbacke hielt mir eine Speisekarte vor die Nase mit den Worten: „All Burgers, Fries and Softdrings are today for free.“ Erst dachte ich, ich bin in der Armenküche gelandet, eine Initiative des Staates Kalifornien, Herzaterienverstopfung für die Obdachlosen. Aber die Leute um mich herum wirkten zum größten Teil so, als ob sie heute bereits eine Dusche gesehen hätten. Ich ging also brav zur Kasse als ich aufgerufen wurde, und ließ mir allen möglichen Quatsch aufschwatzen, den ich sonst nie nehmen, wie Speck, extra Käse, extra Zwiebeln, und sonstigen extra Quatsch. Dazu gab es noch Pommes und Getränk meiner Wahl, natürlich gab es da kein Bier, also fiel das schon mal weg. Ich bekam ein blinkendes Apparillo, sobald das Ding anfangen wird zu vibrieren, hätte ich los rennen müssen um mein HapaHapa zu holen, und setzte mich artig an den Tisch.
Es vergingen gefühlte Stunden, in denen ich versucht habe das Blinkding durch Telepathie zum vibrieren zu bringen. Zwischendurch habe ich schon überlegt, ob ich nicht einfach drauf bestehen soll, dass es kaputt ist, und ich sofort mein Essen kriegen muss. Als ich schon kurz davor war einfach aufzugeben, war ja eh umsonst, kam das erlösende „Brrrrrrrr“. Juhu, es ist da. Als ich zur Theke ging habe mich alle voller Bewunderung und Respekt angeschaut. So muss sich wohl ein Boxweltmeister fühlen. Dann sah ich, weswegen ich die Blicke erntete. Dieser Burger war mit Abstand der höchste, den ich je gesehen habe. Es war der Wolkenkratzer unter den Burgern, ich hätte mir vielleicht doch nicht extra Avocodo und Chips andrehen sollen. Da kriegt man ja eine Mundsperre. Nachdem ich mein Gesicht darin vergraben habe, musste ich feststellen, das war der leckerste Burger, den ich je hatte.